Über uns

Als im Jahre 1966 in der Aachener Presse zu lesen war, dass im Rat der Stadt Überlegungen angestellt wurden, aus finanziellen Gründen eine freiwillige Feuerwehr Aachen-Stadt ins Leben zu rufen, wurde dieses Thema im Kreise der Berufsfeuerwehr natürlich diskutiert.

Es hieße, ein Feuerwehrmann kostet die Stadt Aachen 33.000,00 DM im Jahr.
Wie es nun bei solchen Diskussionen üblich ist, wurden auch Ideen, wie so etwas zu verwirklichen wäre, in lustiger Form vorgebracht.
Es wurde sehr schnell ein Name für die Löschgruppe im östlichen Teil unserer Stadt gefunden: Die Löschgruppe Kennedypark.

Es ist Anfang des Jahres 1967, Karneval, eines der höchsten Feste des Jahres steht vor der Türe.
In den Reihen der Berufsfeuerwehrleute wurde nun beschlossen, als Fußgruppe unter dem Motto „Löschgruppe Kennedypark“ am Rosenmontagszug teilzunehmen.
Alte ausgediente Uniformjacken waren in der Bekleidungskammer genügend vorhanden.
Sie wurden in der Schneiderei der Berufsfeuerwehr so zurechtgeschneidert, dass diese Jacken aussahen, als wären sie zu Kaiser Wilhelms Zeiten getragen worden.
Auf dem Rücken trug jeder ein Schild „33.000,00 DM“.
Das größte Problem war, dass man keine alten Feuerwehrhelme aus Messing beschaffen konnte.
Aber auch hier wurde eine Lösung mit Hilfe des Aachener Stadttheaters gefunden.
Es wurden den Feuerwehrleuten englische Militärhelme aus deren Fundus ausgeliehen.
Auch die Schreiner der Berufsfeuerwehr halfen bei der Erstellung eines Handwagens, der die Fußgruppe im Rosenmontagszug ausgerüstet mit Kübelspritze, Schlauchmaterial und einer nicht geringen Menge an Getränken begleitete.

 „Fuer maache d’r Zoch met“ hieß das Motto und nach einem langen Fußweg durch den Rosenmontagszug traf man sich im Anschluss in der Gaststätte Panneschopp, gegenüber der Feuerwache Stolberger Straße in feuchtfröhlicher Laune wieder.
Hier wurde nun die Idee geboren, eine Karnevalsgesellschaft, die nur aus Berufsfeuerwehrleuten bestehen sollte, zu gründen.

Was zunächst aus einer Bierlaune heraus gesagt war, wurde in die Tat umgesetzt.
Die Löschgruppe Kennedypark war im Rosenmontagszug positiv aufgefallen, selbst die Aachener Presse erwähnte die fröhliche Löschgruppe.

Dies und vieles mehr ermunterte die Berufsfeuerwehrleute, die Karnevalsgesellschaft zu gründen.

Am 17.02.1967 trafen sich die Interessenten in der Gaststätte Josef Rademacher in Aachen-Burtscheid, Kapellenstr. 1-3.
Im Vorfeld auf der Feuerwache, wurde bereits festgelegt, dass nur Berufsfeuerwehrleute Mitglied werden können.
Zur Gründung erschienen 13 Feuerwehrleute, die sich vorgenommen hatten, das Brauchtum Karneval zu pflegen und den Menschen Freude zu schenken.

Die 13 Mannen, die gekommen waren, beschlossen, dass die Gesellschaft, in Anlehnung an die Feuerwehr, den Namen „K.G. Oecher Spritzemänner“ erhalten sollte.
Mit der Hilfe einer anderen Karnevalsgesellschaft wurde eine entsprechende Satzung erstellt und Präsident, Vizepräsident, Schriftführer, Kassierer usw. gewählt.
Es sah so aus, dass jeder, der die Gründungsversammlung besucht hatte, mit einem Posten, ob er wollte oder nicht, den Heimweg antrat und sich Gedanken machen konnte, was auf ihn zu kam.

Die Karnevalssession 1968 rückte immer näher und die Spritzemänner wollten dabei sein.
Da die Idee vom karnevalistischen Playboy mit Smokingjacke nicht durchführbar war, wurde der Auftakt im schwarzen Anzug mit Narrenmütze durchgeführt.

Erst kurze Zeit später besann man sich auf die Wurzeln der Gründung und kehrte zu einer historischen Feuerwehruniform zurück.

In den nun 55 Jahren, die seit der Gründung vergangen sind, haben die Spritzemänner einen festen Platz im Aachener Karneval.
Unsere „Spritzemänner-Väter“ haben uns damals dafür einen sehr guten Grundstein gelegt.
Sie haben es verstanden, volksnah, mit ihren immer gepflegten Uniformen, ihren hochglanzpolierten Messinghelmen dem Narrenvolk Frohsinn und Humor zu präsentieren.
Bis zum heutigen Tag ist dies das oberste Motto der Spritzemänner.
Natürlich gab es im Laufe der Jahre einige Wechsel im Bereich der Führungsmannschaft.
Hier sollen jedoch nur die Präsidenten der Gesellschaft in Vertretung für all diejenigen erwähnt werden, die bis zum heutigen Tage die Geschicke der Gesellschaft geleitet haben.

1967-1968 J. Breuer
1968-1973 J. Moll
1973-1974 K.H. Niessen
1974-1983 H.G. Kaldenbach
1983-1993 W. Dormanns
1993-1997 L. Dormanns
1997-2007 A. Wichterich
2007-2012 W. Dahmen
2012-2014 A. Wichterich
2014-2019 A. Lander
seit 2019 A. Cordewener

Das Bühnenprogramm der Spritzemänner war und ist immer ein Hingucker.
Im Jahre 1973 stand zum ersten Mal eine Tanzmarie für die Spritzemänner auf der Bühne.
Klarissa Ernst tanzte in diesem Jahr als Gastmarie für die Gesellschaft.

Erst in den 80er Jahren gab es ein Tanzpaar, aber nicht wie man es sonst gewohnt war mit Männlein und Weiblein, sondern bei den Spritzemännern bildeten zwei Aktive das Tanzpaar, dies waren Klaus Jansen als Tanzmarie und H. Hausen als Tanzoffizier.
Als K. Jansen ausschied, übernahm K. Baer diesen Part.
Im Jahr 1993 übernahm P. Jacobs die Tanzmarie und A. Wichterich den Tanzoffizier.
Über viele Jahre hinweg waren die Spritzemänner wohl die Einzigen, die in der Aachener Umgebung ein solches Tanzpaar aufweisen konnten.
Zudem formierte sich in den 90er Jahren eine männliche Tanzgruppe, welche teils mit weiblicher Unterstützung, immer weiterentwickelt wurde.
Im Jahr 1996 gründete sich auch eine eigene Spritzemänner-Band, heute besser bekannt als „De Originale“.
Seit der Session 2004/2005 konnten die Spritzemänner regelmäßig auf die Unterstützung einer eigenen Tanzmarie setzen.
Im nachfolgenden sind unsere Tanzmariechen seit 2004 genannt:

2004-2008 J. Hamacher geb. Krecké
2011-2014 A. Beckers
2014-2023 J. Schillings
seit 2023 S. Mertens

2015 gründete sich die Feuergarde, welche uns seitdem mit Ihrem Gardetanz und seit 2018 mit einem Showtanz auf die Aachener Bühnen begleiten.

Was war noch in den letzten 55 Jahren?

Die Spritzemänner nahmen natürlich jedes Jahr am Höhepunkt des Karnevals teil, dem Rosenmontag.
Regen, Sturm und Eis konnten uns nicht davon abhalten, Prinz Karneval durch seine Kaiserstadt zu begleiten.
Nur im Jahre 1991 vermieste der Golfkrieg die Freude auf den Karneval und 2020 die Corona-Pandemie.
Aus Sicherheitsgründen wurden nicht nur bei den Spritzemännern alle Aktivitäten abgesagt.

Im Jahre 1993 wurden die Spritzemänner vor eine Reihe von Problemen gestellt, die, wie sich später herausstellte, dann doch mit der gewohnten Bravour gelöst werden konnten.
Unser damaliger Präsident W. Dormanns musste aus gesundheitlichen Gründen pausieren.
Da gerade im Vorstand ein Generationswechsel stattgefunden hatte, war dies die erste Bewährungsprobe.
Der 1. Vorsitzende W. Dahmen präsentierte die Gesellschaft bei den Auftritten während der Session und der Programmgestalter A. Wichterich leitete die beiden Sitzungen.
Und da alle Spritzemänner diese beiden bei ihren Aufgaben unterstützten, war auch diese Session am Ende ein voller Erfolg.

Am 11.02.1995 konnte man die Spritzemänner dann bei der Fernsehsitzung des AKV im Fernsehen bestaunen.
Wir marschierten mit Prinzengarde, Noppeneys, AKV-Elferräten und Prinz Horst I. mit Gefolge auf die Bühne und eröffneten die Sitzung zur Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ an Dr. Heiner Geißler.
Unsere Tanzgruppe, verstärkt durch eine weibliche Marie und unter der Leitung von Ballettmeister P. Schnitzler, wirbelte über die Eurogressbühne und begeisterte das auserlesene Publikum.

Im Jahr 2003 wurden die Spritzemänner mit der Jaques-Königstein-Kette durch den AKV ausgezeichnet und im Jahre 2017 erhielten Sie den Leo-Rosen-Orden der Aachener Narrenzunft.

In der Session 2020/2021 konnten wir trotz der Corona-Pandemie eine Ordenstour organisieren um die Mitglieder mit Ihren Orden und Auszeichnungen, sowie Beförderungen zu versorgen.
Außerdem konnte man die ersten Grundsteine für eine hoffentlich erfolgreiche Jubiläumssession 2021/2022 legen

Die Spritzemänner im Jahr 2023.